Von Flüchen und Ausfluchten

timo-janca

Roman über die Migrationsgesellschaft in den USA des 19. Jhr.

Der erste, in sich geschlossene, Band der als Trilogie angelegten Familiengeschichte einer Auswandererfamilie in den Outlands des späteren 19. Jahrhunderts begleitet Henry Wohlgeborns Werdegang.

Durch die Begegnung mit den Lebensgeschichten der Migranten aus aller Welt sowie Bezügen in die osteuropäische Literatur entsteht ein kulturell vielseitiges Bild der sich entwickelnden Gesellschaft. Zugleich sieht sich der Protagonist mit privaten und geschäftlichen Verflechtungen konfrontiert, die ihn vor moralisch komplexe Entscheidungen stellen. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Handlung die Fragestellung, in welchem Maße die vorgestellten Lebenswege vom Kontext oder von einer bewusst herbeigeführten Entscheidung bestimmt werden.

Als besonderes Merkmal des Werks lassen sich die fundierten Nebenepisoden mit Referenz auf literarische Werke (z.B. Pawel Huelle aus Polen und Wascha-Pschawela aus Georgien) sowie geschichtliche Ereignisse (z.B. Einwanderungsblockade gegenüber China) ausmachen. Anhand der anekdotisch-ironischen Erzählweise werden soziale Zusammenhänge durchgespielt und reflektiert. Die Auszeichnung als unhistorisch verweist auf die modern anmutende Bildungssprache, die durch typische Erzählstrukturen aus der Welt der Streaming-Serien aufgelockert wird. Es entsteht eine zugängliche und zugleich anspruchsvolle Erzählwelt, die den Leser zum Entdecken und Reflektieren einlädt.